Mehr Frauen in Führungspositionen – Wollen wir das wirklich?
Die Debatte, welches Geschlecht die bessere Führungskraft ist, nimmt kein Ende. Jedoch hat sich in den letzten Jahren der Ruf nach mehr Frauen in Führungspositionen verstärkt und die Wirtschaft versucht ihr Bestes diesem Ruf nachzukommen. Doch so ganz mag es noch nicht gelingen. Und es stellt sich die Frage, ob Frauen kein Interesse an einem beruflichen Aufstieg haben oder ob ihnen schlichtweg nicht doch die Kompetenzen dazu fehlen auf der Chefetage zu agieren, oder ist es die gläserne Decke, die einen Durchbruch verhindert?
Diesem Phänomen ist auch Tomas Chamorro-Premuzic, Professor für Wirtschaftspsychologie in London und Columbia, nachgegangen und ist zu ganz anderen Überlegungen gekommen: Leitungslose Gruppen haben die Tendenz selbstsichere Persönlichkeiten mit teilweise narzisstischen Zügen zu wählen, welche öfter bei Männern zu finden sind als bei Frauen. Ein nicht zu verleugnender Charme und eine Selbstpräsentation, die überzeugend wirkt, sind oft die besseren Eintrittskarten, um nach oben zu kommen. Jedoch ist Charme nicht gleich zu setzen mit Leadership-Qualitäten und Selbstpräsentation allein genügt nicht, um ein Unternehmen zu führen. In einer Studie mit über 23.000 Teilnehmenden haben Frauen in emotionaler Intelligenz und Transformalen Leadership besser abgeschnitten. Und doch bleiben sie auf der Strecke zurück, weil Kompetenz oftmals an zweiter Stelle steht. Leider. Vielleicht ist es gar nicht die gläserne Decke, die es für Frauen schwer macht, in der Chefetage zu landen. Vielleicht ist es mehr das Fehlen von Barrieren für Männer, wenn sie die notwendigen Kompetenzen nicht mitbringen.
Mehr unter: Harvard Business Review: Why do so many incompetent men become leaders?