NEW WORKNeue Impulse verändern Lebenswelten

ENTGRENZUNG in der Arbeits- und Lebenswelt

Gastbeitrag von Esther Palm

Technologische Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung, wie z.B. Smartphones, Netbooks und Cloud-Lösungen, schaffen immer bessere Möglichkeiten, orts- und zeitunabhängig zu arbeiten, wodurch die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben oftmals verschwimmen. Neben vielen Vorteilen (z.B. Vereinbarkeit Beruf und Familie), gibt es jedoch auch Nachteile (z.B. eingeschränkte Erholung), die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Unternehmen und Individuen müssen daher erst noch einen gesunden Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten lernen. Beispielsweise werden häufig Erwartungen nicht klar kommuniziert, wie mit digitalen Kommunikationsformen im beruflichen Kontext umgegangen werden soll. Daher kann es hilfreich sein, die unternehmensinterne Kommunikation anzuregen, um ein gemeinsames Verständnis von Erwartungen hinsichtlich zeitlicher Verfügbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit während und außerhalb regulärer Arbeitszeiten zu erarbeiten. Darauf aufbauend können gemeinsam Vereinbarungen getroffen werden, um gegenseitige Erwartungen transparent darzustellen und etwaige Ausgleichsmechanismen (z.B. für flexibles Arbeiten) aufzuzeigen.

Wie würden Sie gerne Ihre Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben gestalten? Sind Ihnen die Erwartungen, beispielsweise an die Erreichbarkeit, in Ihrem Unternehmen bewusst? Gibt es hierfür klare Regelungen in Ihrem Unternehmen?

In ihrer Doktorarbeit beschäftigt sich Esther Palm mit Gestaltungsmöglichkeiten der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen, wie wichtig ein klares Verständnis über die eigenen Präferenzen im Umgang mit digitalen Kommunikationsformen und den Erwartungen der Organisation für die psychosoziale Gesundheit von Beschäftigten ist. Ein solches Verständnis ist die Basis für eine aktive und selbstbestimmte Steuerung der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben und damit eine Voraussetzung dafür, dass die Vorteile in der betrieblichen Nutzung digitaler Kommunikationsformen überwiegen.


Esther Palm schließt derzeit ihre Promotion an der Universität Innsbruck ab. Im Anschluss möchte sie ihr Wissen im Bereich der Personal- und Organisationsentwicklung einsetzen.
 

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